Das Siegerprojekt verdichtet Qualitäten des Ortes und nutzt die Potentiale der Bausubstanz, die im Wesentlichen aus dem späten 19. Jahrhundert und der Zwischenkriegszeit stammen. Der Innenhof mit Freibad war geprägt von zarten Stahlbetongalerien mit insgesamt 100 Umkeidekabinen. Lorenz wählte ein mobiles, unaufdringliches Glasdach zur Ermöglichung einer Ganzjahresnutzung. Dies gelingt durch Zweiteilung des Öffnen- und Schließvorgangs mit einerseits Glasdachkonstruktion und anderseits mit teleskopartigen Trägern. Mobile Glasschiebewände schließen den Raum zu den Liegeterassen. Technisches Equipment wurde ebenso dezent eingebaut. Insgesamt führte eine klare, aber sehr zurückgenommene Architektursprache zum fruchtbaren Dialog aus Alt und Neu. Die Qualitäten des Bestandes als "großstädtisches Unikat mit einer ganz besonderen Atmosphäre" (Friedrich Achleitner) wurden gar verstärkt. NM
"... die meisten Eingriffe, vor allem technischer Art, sind uneitel versteckt oder so raffiniert gelöst, dass sie die räumliche Qualität und Großzügigkeit unterstützen. Meist betrifft das fast unsichtbare Details, die die Raumhöhe vergrößern oder technisches Equipment verstecken."
Manuela Hötzl Architektur & Bau Forum 2001
Die Intention war das Dach nicht präsenter als nötig zu gestalten. Zeitgemäße Konstruktionsmöglichkeiten wurden ausgenutzt, um die räumliche Qualität zu erhalten und gleichzeitig mit alter Substanz sensibel umzugehen.
Eine in Europa einzigartige Stahlglaskonstruktion für rund 872.000 € macht das Bad allwettertauglich.